Viele von euch haben es sicherlich bereits mitbekommen: Die Preise für Olivenöl steigen dieses Jahr überdurchschnittlich stark an. Das liegt sowohl an der Inflation, die auch vor Olivenöl nicht halt macht. Aber auch Dürren und Ernteausfälle spielen eine entscheidende Rolle. Die Gründe für die starken Preisanstiege möchten wir in diesem Blogartikel erarbeiten.
Geringes Olivenöl Angebot sorgt für erhöhte Preise
Die großen Olivenöl Exporteure Spanien, Italien und Griechenland hatten dieses Jahr mit ungünstigen Wetterphänomenen zu kämpfen. Spanien verzeichnete in 2023 zum dritten Mal in Folge den heißesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Auch Griechenland und Italien waren von beispiellosen Hitzewellen betroffen.
Das extreme Klima sorgte in den Olivenöl Hochburgen für starke Ernteausfälle. In Spanien und Italien brach der Ernteertrag um 50% ein. In Griechenland sieht die Lage ähnlich schlecht aus (42%). Da Spanien 45% der weltweiten Olivenöl Exporte ausmacht, haben Schwankungen im Ernteertrag nicht nur starke Auswirkungen auf die lokalen, sondern auch auf den internationalen Olivenöl-Märkte. Hinzu kommt ein klimabedingtes, verstärktes Aufkommen der Olivenfruchtfliege - dem gefährlichsten Schädling für den Olivenanbau.
All dies hat zu einer weltweiten Angebotslücke von 1 Millionen Tonnen Olivenöl geführt:
"Wir kommen in diesem Jahr auf etwa 2,7 Millionen Tonnen. In guten Jahren waren es 3,7 Millionen Tonnen. Es fehlt eine Million." - Tomislav Bucic, General Manager Bertolli Nordeuropa (Quelle: Morgenpost)
Gestiegene Kosten und Fachkräftemangel führen zu Preissteigerungen bei Ölen
Der Fachkräftemangel macht auch vor der Olivenöl Branche nicht halt. Unternehmen stehen vor der riesigen Herausforderung, kompetentes Personal für die Ernte, den Transport und die Herstellung des "flüssigen Golds" zu gewinnen. Auch hier sind die Löhne (zurecht) stark angestiegen, was sich auf die Preisbildung der Olivenöl Hersteller auswirkt.
Letztlich sind auch die Bauern und Mühlenbetreiber nicht vor steigenden Kosten für Strom, Transport, Hilfsmittel, etc. verschont geblieben. Auch diese fließen in die Preiskalkulation der Ölproduzenten ein.
Olivenölpreise steigen im Oktober 2023 um 38%
Als Folge oben beschriebener Faktoren kennt die Preisentwicklung von Olivenöl seit diesem Jahr nur eine Richtung: nach oben. Alleine im Oktober 2023 stiegen die Preise laut statistischem Bundesamt um ganze 38%. Damit belegt Olivenöl leider den ersten Platz des Verbraucherpreisindex:
(Quelle: Statistisches Bundesamt)
"Flüssiges Gold" macht seinem Namen aktuell also alle Ehre. Von der Berliner Morgenpost, über T-Online, Fokus, bis hin zur Tagesschau - diese und zahlreiche weitere Zeitungen betiteln das gesunde Speiseöl mittlerweile als Luxusgut. Zurecht, denn die Herstellungskosten sind in 2023 um 60-80% in die Höhe geschnellt. Diese geben die Produzenten nun gezwungenermaßen an ihre Kunden weiter - zumindest teilweise - was sich in den Zahlen des statistischen Bundesamts widerspiegelt.
Wie reagieren wir bei Hello Greece?
Auch wir sehen uns mit enormen Kostenanstiegen von ca. 60% konfrontiert. Dennoch haben wir lange versucht, Preiserhöhungen zu vermeiden. Bis auf eine kleine Anpassung unserer 5L Bag-in-Box Variante haben wir dieses Jahr die Preise nicht angepasst.
Bei solchen Marktveränderungen gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Entweder wir passen unsere Preise an, oder wir machen Kompromisse bei der Qualität. Für uns ist die Entscheidung klar: Wir bleiben unserer Philosophie treu, euch die besten Produkte aus dem Süden der Peloponnes anzubieten. Ihr könnt weiterhin erstklassiges Olivenöl von uns erwarten. Daher ist eine Preisanpassung leider unvermeidlich, um die Qualität und Authentizität unserer Produkte weiterhin zu gewährleisten.
Herzlichsten Dank für euer Verständnis.
Quellen:
https://www.ft.com/content/5f0b2e0b-8100-42d0-9a87-fef4a57addeb
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/olivenoel-spanien-duerre-ernteausfaelle-100.html
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